Werkdaten
Aus der Augustinereremitenklosterkirche St. Veit, Nürnberg; ab 1615 in der Kartäuserklosterkirche. Nach Schließung der Kartäuserkirche 1809 mglw. auf die Nürnberger Burg verbracht. Zwischen 1809 und 1816 Trennung von Retabel und Predella. 1816 Übergabe der Hauptteile des Retabels an die katholische Gemeinde Nürnbergs; Aufstellung mit neuer Predella auf dem Hochaltar der Frauenkirche. Die Predellenflügel gespalten, danach die ehem. Innenseiten in neuem Zusammenhang weiterverwendet, die Außenseiten veräußert.
Für die Neueinrichtung der Frauenkirche 1816 mit den Fragmenten anderer Retabel zu einem neuen Ensemble verbunden: im Schrein eine geschnitzte Marienfigur, auf den Flügeln die hll. Antonius und Adelphus (Gm137, Gm138); Gm120 und Gm121 an den unteren Enden der Flügel angebracht. 1882/83, infolge der Regotisierung der Frauenkirche unter August von Essenwein (1879–1881), Leihgabe dieses Pasticcio-Retabels sowie der Tafeln eines zweiten zusammengesetzten Retabels (Gm139, Gm140, Gm154) und zweier Flügel mit Dominikanerheiligen (Gm129, Gm130) an das GNM. Laut Zugangsregister des Museums werden wenige Jahre später einige dieser Werke zurückgegeben, andere behalten. Offenbar gingen Gm120, Gm121, Gm137–140 und Gm154 zurück und gelangten auf den Dachboden der katholischen Elisabethkirche, denn dort soll sie Hans Stegmann, ab 1895 am GNM tätig, gefunden und zur Restaurierung nach München geschickt haben. 1906 Erwerb der Tafeln durch das GNM. Präsentation als Bestandteile eines einzigen Retabels: die Gregorsmesse Gm154 als Mitteltafel mit Gm137–140 als Flügel, darunter die Predellentafeln Gm120, Gm121. Braune führt 1909 die Gregorsmesse sowie die Heiligen- und Predellenflügel als einzelne Werke bzw. Werkgruppen auf; sie werden in den folgenden Jahren jedoch weiterhin in einer Hängung präsentiert, die ihre Zusammengehörigkeit postuliert. Dieser Irrtum erst 1936 eindeutig aufgelöst.
1942–1945 Kriegsauslagerung im Felsenkeller der Nürnberger Burg (Obere Schmiedgasse 52).
rechte W[and]. / unten links