• Gm120, Gesamtaufnahme, Vorderseite
  • Gm120, Gesamtaufnahme, Rückseite
Meister des Tucher-Altars| Die Hll. Agnes, Margaretha und Barbara| Franken, um 1440/50| Inv.-Nr. Gm120

Werkdaten

Entstehungsort
Nürnberg
Ursprünglicher Standort
Nürnberg, Augustinereremeitenkirche St. Veit zur Karte

Aus der Augustinereremitenklosterkirche St. Veit, Nürnberg; ab 1615 in der Kartäuserklosterkirche. Nach Schließung der Kartäuserkirche 1809 mglw. auf die Nürnberger Burg verbracht. Zwischen 1809 und 1816 Trennung von Retabel und Predella. 1816 Übergabe der Hauptteile des Retabels an die katholische Gemeinde Nürnbergs; Aufstellung mit neuer Predella auf dem Hochaltar der Frauenkirche. Die Predellenflügel gespalten, danach die ehem. Innenseiten in neuem Zusammenhang weiterverwendet, die Außenseiten veräußert.

Für die Neueinrichtung der Frauenkirche 1816 mit den Fragmenten anderer Retabel zu einem neuen Ensemble verbunden: im Schrein eine geschnitzte Marienfigur, auf den Flügeln die hll. Antonius und Adelphus (Gm137, Gm138); Gm120 und Gm121 an den unteren Enden der Flügel angebracht. 1882/83, infolge der Regotisierung der Frauenkirche unter August von Essenwein (1879–1881), Leihgabe dieses Pasticcio-Retabels sowie der Tafeln eines zweiten zusammengesetzten Retabels (Gm139, Gm140, Gm154) und zweier Flügel mit Dominikanerheiligen (Gm129, Gm130) an das GNM. Laut Zugangsregister des Museums werden wenige Jahre später einige dieser Werke zurückgegeben, andere behalten. Offenbar gingen Gm120, Gm121, Gm137–140 und Gm154 zurück und gelangten auf den Dachboden der katholischen Elisabethkirche, denn dort soll sie Hans Stegmann, ab 1895 am GNM tätig, gefunden und zur Restaurierung nach München geschickt haben. 1906 Erwerb der Tafeln durch das GNM. Präsentation als Bestandteile eines einzigen Retabels: die Gregorsmesse Gm154 als Mitteltafel mit Gm137–140 als Flügel, darunter die Predellentafeln Gm120, Gm121. Braune führt 1909 die Gregorsmesse sowie die Heiligen- und Predellenflügel als einzelne Werke bzw. Werkgruppen auf; sie werden in den folgenden Jahren jedoch weiterhin in einer Hängung präsentiert, die ihre Zusammengehörigkeit postuliert. Dieser Irrtum erst 1936 eindeutig aufgelöst. 

1942–1945 Kriegsauslagerung im Felsenkeller der Nürnberger Burg (Obere Schmiedgasse 52).

Maße
38,3 x 59,0 x 1,3 cm (Bildträger)
38,3 x 59,0 cm (Bildfläche)
Material des Bildträgers
Fichtenholz (Picea abies)
Zustand des Bildträgers
gespalten
nachträgliche Einschubleiste
Konstruktion des Bildträgers
horizontale Ausrichtung der Bretter, stumpfer Stoß, liegende Jahrringe
Objekttyp
Linker Predellenflügel, Innenseite
Rückseite
oben mittig
Beschriftung

r[echte]. W[and]. / unten rechts

Kunsttechnologische Bestandserfassung

Vorderseite
Kaschierung
vollflächig mit Gewebe
Grundierung
weiß
Pigmentierte Zwischenschicht
nachweisbar (hellblau) durch Mikroskopie, Radiografie
Unterzeichnung
schwarz, nachweisbar durch Mikroskopie, Infrarotreflektografie
Ritzung
nachweisbar: Trennung Blattmetallauflagen und Farbflächen
Blattmetallauflage
Gold auf schwarzem Poliment: Hintergrund, Nimben
Zwischgold auf orange-rotem Anlegemittel: Mantelschließe der Margaretha, Kelch der Barbara

Detailaufnahmen

  • Gm120, Detail: Köpfe der Agnes und der Margaretha
  • Gm120, Drache
  • Gm120, Detail: Gesicht der Barbara

Kartierung

  • Gm120, Kartierung der Detailaufnahmen
  • Gm120, Kartierung des Fugenverlaufs
Bearbeitung
Baum, Katja von
Waterman, Joshua
Zitation des Eintrags
Katja von Baum, Joshua Waterman: Meister des Tucher-Altars, Die Hll. Agnes, Margaretha und Barbara, Franken, um 1440/50, Inv.-Nr. Gm120. In: Datenbank zur Deutschen Tafelmalerei des Spätmittelalters im Germanischen Nationalmuseum, Url: https://tafelmalerei.gnm.de/objekt/Gm120 (abgerufen am 29.09.2024)