• Gm154, Gesamtaufnahme, Vorderseite
  • Gm154, Gesamtaufnahme, Rückseite
Nürnberger Maler| Gregorsmesse| Franken, um 1500| Inv.-Nr. Gm154

Werkdaten

Entstehungsort
Nürnberg
Ursprünglicher Standort
Nürnberg, Dominikanerinnenkirche St. Katharina zur Karte

Aus der Katharinenkirche. Von dort wohl 1810 auf die Nürnberger Burg gebracht. Danach in der Frauenkirche, die 1814 für den katholischen Gottesdienst wiederhergestellt und 1816 neu geweiht wurde. Für die Aufstellung in der Frauenkirche zu einem Retabel umgestaltet; hierfür mit zwei Flügeln eines ehemaligen Katharinenretabels (Gm137–140) vereint, auf den Flügeln die hll. Sebald und Laurentius (Gm139, Gm140). Mehrere Beschreibungen nennen das neu geschaffene Triptychon und seinen Standort am Ende des nördlichen Seitenschiffs. 1837 Übergang der Tafeln aus dem Besitz des Vereinigten Protestantischen Kirchenvermögens in den der katholischen Kirche. 1882/83, anlässlich der Regotisierung der Frauenkirche unter August von Essenwein, Leihgabe dieses Pasticcio-Retabels sowie der Tafeln eines zweiten zusammengesetzten Retabels (Gm137, Gm138; Gm120, Gm121) und zweier Flügel mit Dominikanerheiligen (Gm129, Gm130) an das GNM. Laut Zugangsregister des Museums werden wenige Jahre später einige dieser Werke zurückgegeben, andere behalten. Offenbar gingen Gm120, Gm121, Gm137–140 und Gm154 zurück und gelangten in Einzelstücke zerlegt auf den Dachboden der katholischen Elisabethkirche, denn dort soll sie Hans Stegmann, ab 1895 Kurator am GNM, gefunden und zur Restaurierung nach München geschickt haben. 1906 Erwerb der Tafeln durch das GNM. Präsentation als Bestandteile eines Retabels: die Gregorsmesse Gm154 als Mitteltafel mit den Flügeln Gm137–140, darunter die Predellentafeln Gm 120, Gm121. Braune führt 1909 die Gregorsmesse sowie die Heiligen- und Predellenflügel als einzelne Werke bzw. Werkgruppen auf; sie werden in den folgenden Jahren jedoch weiterhin in einer Hängung präsentiert, die ihre Zusammengehörigkeit postuliert. Dieser Irrtum erst bei Lutze und Wiegand eindeutig aufgelöst. 1943–1946 Kriegsauslagerung in Schloss Trieb bei Lichtenfels.

Maße
187,5–187,9 x 138,2 x 1,1–2,5 cm (Bildträger)
185,5 x ca. 135,0 cm (Bildfläche)
Material des Bildträgers
Tannenholz (Abies alba)
Konstruktion des Bildträgers
vertikale Ausrichtung der Bretter, stumpfer Stoß, stehende Jahrringe, liegende Jahrringe, ursprüngliche Rahmung: Nutrahmen
Objekttyp
Einzelgemälde
Vorderseite
unten links, Wappeninhaber: Wolff von Wolffsthal, Blasonierung: in Gelb (= Gold) ein natürlicher (brauner) schreitender Wolf. Auf dem Helm mit schwarz-gelben (= schwarz-goldenen) Decken ein oberhalber Wolf
unten rechts, Wappeninhaber: Mayr, Blasonierung: in Schwarz ein natürlicher (gelber) aufrechter Löwe mit spitzer Bügelkrone, in den Vorderpranken ein Spatenblatt haltend. Auf dem Helm mit gelb-schwarzen (= gold-schwarzen) Decken ein oberhalber Löwe
Personen mit Objektbezug
Stifter, repräsentiert durch Wappen: Wolff von Wolffsthal, Heinrich
Stifterin, repräsentiert durch Wappen: Wolff von Wolffsthal, Katharina, geb. Mayr

Kunsttechnologische Bestandserfassung

Vorderseite
Kaschierung
über Holzfehlern mit Fasermaterial (über größeren Astansätzen)
über Konstruktionselementen mit Fasermaterial (an Ober- und Unterkante, über den Leimfugen)
Grundierung
weiß
Pigmentierte Zwischenschicht
nicht nachweisbar durch Mikroskopie, Radiografie
Unterzeichnung
schwarz, nachweisbar durch Mikroskopie, Infrarotreflektografie
Ritzung
nachweisbar: Rahmung, Trennung Blattmetallauflagen und Farbflächen, Binnenflächen der Blattmetallauflagen
Blattmetallauflage
Zwischgold auf transparent ockerfarbenem Anlegemittel: Chormantel des Gregor
Silber auf transparent ockerfarbenem Anlegemittel: Salbgefäße, Säbelklinge, Hammerkopf, Leuchter, Silbermünzen, Krug, Nägel, Zange, Panzerhandschuh
Gold auf transparent ockerfarbenem Anlegemittel: Hintergrund, Krug, Nägel, Zange, Rüstungshandschuh
Verzierungstechnik
gemalte Muster: Chormantel des Gregor, Antependium, Chormantel des Bischofs, Dalmatiken der Diakone
Schwarzzeichnung: Leuchter, Gefäße, Krone, Mitra, Lanze

Muster

Detailaufnahmen

  • Gm154, Detail: Kopf des Thomas
  • Gm154, Detail: Kopf des Kardinals
  • Gm154, Detail: Kopf des Franziskus
  • Gm154, Detail: Kopf und Rücken des Gregor
  • Gm154, Detail: Bischof
  • Gm154, Detail: Gewand des Franziskus
  • Gm154, Detail: Mandorla mit Christus als Weltenrichter
  • Gm154, Kopf des Vinzenz Ferrer
  • Gm154, Detail: Panzerhandschuh
  • Gm154, Detail: Silbermünzen
  • Gm154, Detail: Köpfe der Maria Magdalena, des Judas und Christi
  • Gm154, Detail: spuckender Spötter und Kopf des Schmerzensmanns
  • Gm154, Detail: Schmerzensmann
  • Gm154, Detail: Kopf der Katharina

Kartierung

  • Gm154, Kartierung der Detailaufnahmen
  • Gm154, Kartierung des Fugenverlaufs
Bearbeitung
Baum, Katja von
Meier, Esther
Zitation des Eintrags
Katja von Baum, Esther Meier: Nürnberger Maler, Gregorsmesse, Franken, um 1500, Inv.-Nr. Gm154. In: Datenbank zur Deutschen Tafelmalerei des Spätmittelalters im Germanischen Nationalmuseum, Url: https://tafelmalerei.gnm.de/objekt/Gm154 (abgerufen am 20.02.2024)